Das Schneckenhaus an der Werse

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Aufnahmedatum: 30. Juni 2012
Location: Werseradweg zwischen Rinkerode und Albersloh
Koordinaten: 51.85207, 7.724547
Kamera: Fujifilm FinePix HS10
Gemächlich kriecht die weißhäutige Schnecke in der abendlichen Sonne über den Radweg an der Werse. Sogar ihr Haus hat sie dabei. Ein seltener Anblick. Wieso trägt diese Schnecke eigentlich ihr Haus mit sich herum, während die viel häufiger anzu­treffenden roten Schnecken das nie tun? Um welche Schneckenart handelt es sich überhaupt? Und welche Rolle spielt das Schecken­haus? Mal sehen, was das Internet dazu hergibt.

Schnecken bestimmen online

Ein guter Startpunkt für die Onlinerecherche könnte auch in diesem Fall die Wikipedia sein. Im Beitrag "Schnecken­haus" gibt es zahl­reiche Infor­mationen zur Evolution, zum Aufbau und zu den Formen von Schneckengehäusen. Eine Antwort auf die Frage, warum die eine Schnecke ihr Haus mit sich herumträgt, die andere aber nicht, ist hier allerdings nicht zu finden.

Wer dem Wikipedia-Link zum Beitrag "Schnecken" folgt, der findet dort unter dem Punkt "Merkmale" ein ausgezeichnetes Bild zur Anatomie einer Schnecke. Diesem Bild zufolge sind im Schnecken­gehäuse sämtliche lebenswichtigen Organe untergebracht. Wie kann es dann aber sein, dass die roten Schnecken ohne Gehäuse unterwegs sind?

Vielleicht hilft es ja, zunächst die Schneckenart zu bestimmen. Die Google-Suche nach "schnecken bestimmen" weist gleich am Anfang der Trefferliste zwei interessant klingende Ergebnisse aus:

Über den Bestimmungsschlüssel im Internet auf erstgenannter Seite ist bereits nach zwei Klicks klar, dass es sich bei der Werseschnecke offenbar um eine Weinbergschnecke handelt. Demgegenüber ist der Bestimmungsschlüssel auf weichtiere.at für Laien nur schwer zu durchschauen. Mit viel Geduld und unter Zuhilfenahme des Wikipedia-Beitrags über die Weinbergschnecke findet man ganz am Ende zur Schlüsselnummer 37. Folgt man dem dortigen Link zu Helicidae, findet man auch hier schließlich zur Weinbergschnecke.

Was bleibt ist die Frage, um welche Schneckenart es sich bei der roten Schnecke handelt, die ohne Gehäuse unterwegs ist. Wer sich auf expeditionbiodiversitaet.ch daraufhin den Bestim­mungs­schlüssel noch einmal anschaut, könnte hier zu dem Schluss kommen, dass alle Schnecken ein Gehäuse haben.

Schaut man sich den deutlich komplizierteren Bestim­mungs­schlüssel auf weichtiere.at an, findet man ganz am Anfang eine Farberklärung, in der vier Typen unterschieden werden:

Bei den roten Schnecken handelt es sich also um Nacktschnecken. Dazu ist auch auf der Wikipedia ein eigenständiger Beitrag zu finden mit dem Titel:

Und in dem übergeordneten Wikipedia-Beitrag über die Land­lungenschnecken sind schließlich auch die gesuchten roten Schnecken abgebildet. Treffenderweise nennt man sie:

Datum der Recherchen:
20./21.08.2012